21 Tage radeln – für mehr Bewegung im Alltag, für die Gesundheit, für ein gutes Klima. Stadtradeln ist der deutschlandweite Wettbewerb, bei dem die teilnehmenden Teams 21 Tage lang in die Pedale treten und alle mit dem Rad erledigten Strecken sowie die gefahrenen Kilometer festhalten. Antreten können neben Kommunen auch Schulmannschaften, die im besonderen Maße im Fokus stehen, wenn es darum geht, das Alltagsradeln zu fördern.
Die Gemeinschaftsschule Marpingen beteiligt sich bereits seit mehreren Jahren am Schul- und Stadtradeln. Jedes Jahr werden drei Wochen im Juni Rad-Kilometer gefahren, notiert und verglichen: Ob für den Schulweg, auf der Freizeittour, zum Einkaufen, für Termine beim Arzt oder die Fahrt zum Fitnessstudio: „Es geht häufig auch ohne motorisierten Untersatz“, fasst Thomas Alt, Organisator des Schulradelns an der Marpinger Schule, die Zielrichtung des Wettbewerbs kurz und knapp zusammen. In diesem Jahr waren er, seine Kollegen und v.a. die Schülerinnen und Schüler besonders erfolgreich: Sie wurden als fahrradaktivste saarländische Schule im Jahr 2024 Ende September im Umweltministerium ausgezeichnet – mit einer Urkunde und einem Scheck über 2000 Euro Preisgeld: Die 51 Marpinger Schulradlerinnen und –radler hatten im Juni 2024 so kräftig in die Pedale getreten, dass am Ende 260 km pro Wade, das machten 520 km pro Teilnehmer/in, zusammenkamen, was die Marpinger Gemeinschaftsschule unangefochten an die Spitze des Schulrankings in der Kategorie „Weiterführende Schule“ katapultierte. Thomas Alt und Markus Mörsdorf, beide Lehrer in Marpingen und engagierte Radfahrer, nahmen von Staatssekretär Sebastian Thul die Auszeichnung und von Umweltministerin Petra Berg die Glückwünsche entgegen, mit denen auch die Leistung der Schüler/innen geehrte wurde, die im Juni die Strecke vom Saarland zur Olympiastadt Paris aus eigener Muskelkraft bewältigt hatten. „Mit dem Fahrrad nach Paris“ hat eine ganze Menge an unserer Schule bewegt“, erklären beide unisono. Anfang Juni waren sie mit mehreren Lehrkräften, zwei Elternvertretern und 40 Schülerinnen und Schülern der Stufen 9 und 12 in sieben Tagesetappen in die Hauptstadt Frankreichs geradelt. Viele hätten dabei erst gemerkt, wie weit man auch ohne Motor kommen kann, dass das Rad eine echte Alternative zum Auto darstellt. Das Preisgeld in Höhe von 2000 Euro wird zur weiteren Förderung des Radfahrens an der Gemeinschaftsschule eingesetzt, um im kommenden Jahr vielleicht auch ‘mal dreistellig zu werden, was die Teilnehmerzahl angeht. Dass dies möglich ist, davon sind nicht nur Alt und Mörsdorf überzeugt, allerdings müsse dafür auch der Schulweg für Radfahrer sicherer werden. Da sei noch viel zu tun, meinen beide. Doch der erste Schritt sei die Motivation, auf den Sattel zu steigen und in die Pedale treten zu wollen. Das ist in Marpingen gelungen, und hätte man die gefahrenen Kilometer mit dem Auto zurückgelegt, wären einige Tonnen C02 zusätzlich in die Atmosphäre gelangt. Diese hat man nun eingespart und zusätzlich an Kondition, und Selbstbewusstsein gewonnen.