Die Gemeinschaftsschule Marpingen feierte am vergangenen Samstag ihr traditionelles Schulfest und viele feierten mit. Ab 11 Uhr füllten sich schnell die Flure, die Klassenräume, die Aula und der Schulhof in der Marpinger Ortsmitte. Das gesamte Schulgebäude und die Eingangsbereiche waren zur Feiermeile umgestaltet. Jede Klasse, von der Stufe 5, gerade frisch eingeschult, bis zu den 13ern, die in wenigen Monaten zum Abiturprüfung antreten, war mit ihren individuellen Angeboten beteiligt.
Die Vielfalt der Ideen war überwältigend, jeder Klassenraum bot eine neue Überraschung: Es wurden fruchtige Cocktails gemischt und stilvoll im Hawaii-Outfit angeboten, in der Schülerdisko daneben konnte man bei cooler Musik abtanzen. Frische Smoothies, Shlush-Eis, Burger und Hotdogs, Schoko-Früchte und Crêpes ließen niemanden hungrig aus dem Klassenräumen ziehen. Die Stärkung war auch nötig: Die zahlreiche Mitmachangebote, vom Klassenminigolf aus verwerteten alten Kartonnagen bis zum legendären Ninja-Warrior-Parcours, kosteten ordentlich Kalorien. Dieser Sportparcours, der sich längs der gesamten Aula erstreckte, zog das Publikum in den Bann und jüngere wie ältere Schülerinnen und Schüler magisch an. Sie stellten sich der Herausforderung und traten im Wettbewerb um die beste Zeit gegeneinander an. Darüber hinaus konnte man sich Armbänder und Schmuck basteln, ein (abwaschbares, wie man stets versicherte) Tatoo auf Wange oder Oberarm zeichnen oder sich ein wunderschönes Katzengesicht oder einen Zwirbelschnurrbart schminken lassen – der Kreativität war auch hier keine Grenzen gesetzt.
Weniger schön als schrecklich mussten sich die Gespenster in der Klassengeisterbahn präsentieren. Vor der Klasse 10d bildeten sich lange Schlangen und jeder Bericht und jedes Foto aus der Kammer des Schreckens waren verboten. Die Besucher:innen zeigten sich vollends begeistert, stellten sich gerne gleich wieder in die Schlange, um sich nochmals dem Adrenalinkick hinzugeben. Besonderer Anziehungspunkt war auch die Kirmes der 13ern im Oberstufenbereich, wo sich viele trafen, um am Glücksrad die ultimative Gewinnzahl oder am Wurfstand den Glückballon zu treffen. So ideenreich, kreativ und engagiert die Stände, so lebendig zeigte sich auch die Atmosphäre des Festes, das zwischenzeitlich neben den rund tausend Angehörigen der Schule mindestens ebenso viele Eltern, Großeltern, Freundinnen und Freunde und eine Menge Ehemalige in die Schule zog. Auch die Sonne zeigte sich begeistert und strahlte ab der Mittagszeit über dem belebten Schulhof, wo Getränke- und Essensstände die Besucher mit allem Notwendigen versorgten. Wem es trotzdem zu frisch war, der konnte beim großen Kuchenbuffet der Elternvertretung in der Aula ein warmes Plätzchen mit Kaffee und etwas Süßem finden. Für gute Stimmung und chillige Beats sorgte die Radio-AG der Schule. Neben den Klassen präsentierten sich auch verschiedene Gruppen und Initiativen: Die SV stellte ihre Arbeit vor, das Nachhaltigkeitsprojekt der Oberstufe verkaufte Tücher mit Bienenwachs, die Zaire-AG Blumen für die Partnerschule in N‘doluma in der Republik Kongo. Die AG für das Casa do Zezinho, das Partnerhaus der Marpinger Schule in Sao Paolo, bot faire Produkte an und auch das Chancenwerk informierte über die individuelle Förderung von Kindern an der Gemeinschaftsschule Marpingen. Auf dem Schulhof versorgte beim neuen Fahrradstand das Seminarfach Transalp Hungrige mit gesunden Salaten und machte gleichzeitig Werbung fürs Radfahren und ihr Projekt im Frühsommer 2023, mit eigener Muskelkraft die Alpen per Rad zu überqueren. Die Schüler:innen der Stufe 11 waren, wie die drei Damen des Sekretariats, viele Lehrer:innen und Eltern, in den Verkauf der Wertbons und der Tombola-Lose eingebunden. Hier konnten eine Menge Preise gewonnen werden, die von Firmen und Privatleuten eigens für die Gemeinschaftsschule gespendet worden waren.
Ein Preis wurde bereits während des Festes vergeben. Landrat Udo Recktenwald zeichnete zusammen mit Wynnie Mbindyo und Peter Weichert von der Faire-Trade Initiative Saar die vier Klassen der Stufe 7 als faire Schulklassen aus. Zusammen mit ihren Projekten des vergangenen Schuljahres und den Schulfestangeboten der aktuellen 6er, die allesamt aus recycelten Materialen hergestellt worden waren, ist diese Auszeichnung ein weiterer Schritt hin zur offiziellen Anerkennung als Schule der Nachhaltigkeit, die in Kürze erfolgen wird.
Das große Schulfest an der Gemeinschaftsschule Marpingen hat erneut gezeigt, dass auch nach fast 30 Jahren die ehemalige Marpinger Gesamt- und heutige Gemeinschaftsschule nichts von ihrer Lebendigkeit eingebüßt hat – Im Gegenteil, es gelingt ihr immer wieder, das Engagement für die Bildung aller Kinder mit gemeinschaftlicher Lebensfreude und neuen Ideen und Zielen zu verbinden. Die gute Zusammenarbeit zwischen Eltern, der sehr aktiven Elternvertretung, dem Schulförderverein, den Schüler:innen und Schülern aller Altersstufen, der Schulleitung und den Lehrerinnen und Lehrern ist ein echtes Markenzeichen der Schule. Am Ende des Tages konnte man nicht nur auf ein gelungenes Fest, sondern auch auf einen erheblichen Gewinn blicken, den alle Beteiligten erwirtschaftet haben. Er kommt nun zum kleineren Teil den Klassen und ihren Projekten, zum Großteil über den Schulförderverein der gesamten Schulgemeinschaft zugute. Hiermit werden viele Anschaffungen, v.a. Fahrten und Exkursionen für Kinder aus kinderreichen oder benachteiligten Familien unterstützt. Damit alle am Leben in und um die Schule teilhaben können, wie es ja auch im Namen deutlich wird: Gemeinschaftsschule Marpingen.
