Der Krieg in der Ukraine macht auch die Marpinger Schulgemeinschaft betroffen. Auf Initiative der Schülervertretung (SV) der Gemeinschaftsschule Marpingen versammelten sich die Schülerinne und Schüler aller Klassenstufen und Alter auf dem Schulhof, um für Frieden in der Ukraine und der ganzen Welt zu demonstrieren. Ergänzt wird die Aktion durch verschiedene Spenden- und Sammelaktionen in den einzelnen Klassen.
„Wir möchten mit der Aktion ein Zeichen setzen“, erklären Finn und Justus von der SV. Krieg sei kein Mittel, um politische Ziele zu erreichen, ergänzen sie. Ihre Aktion soll die Solidarität mit allen Menschen darstellen, die unter Kriegen und Unterdrückung leiden, natürlich ganz besonders in der Ukraine.
Aus alten Atlanten wurden Hunderte Friedenstauben geschnitten, die die Schülerinnen, Schüler und Lehrer dann als Symbol der Hoffnung nach oben, zum Himmel hielten. Mit einer Kameradrohne wurde die eindrucksvolle Aktion von den Schülern selbst festgehalten. Es gehe, so Vera Heintz, Mitglied der Schulleitung der Gemeinschaftsschule, nicht nur darum, dieses Bild als Zeichen der Anteilnahme zu veröffentlichen, sondern auch um die Sensibilisierung für das Thema. „Wir müssen das Zusammenleben in einer so vielfältigen Gemeinschaft wie in einer Schule immer wieder einüben. Unterschiedliche Meinungen und Konflikte sind ja eine grundsätzliche Erfahrung. Um diese nicht eskalieren zu lassen und konstruktiv anzugehen, brauchen wir Verständnis und Offenheit füreinander. Für Vera Heintz ist es eine Herzensangelegenheit, sich für diese Werte in der aktuellen Situation, aber auch grundsätzlich im Schullalltag einzusetzen. Es solle das Bewusstsein gestärkt und gefördert werden, dass es sich lohnt, gemeinsam dafür zu demonstrieren. Frieden müsse immer wieder in den Mittelpunkt gestellt und erarbeitet werden. Er ist, wie sich gerade in der Ukraine zeigt, nicht selbstverständlich. Daher dürfe es auch nicht nur bei diesem doppelten Symbol der Friedestaube und der solidarischen Gemeinschaft bleiben. „Wir müssen vielmehr im Alltag Konflikte und unterschiedliche Position ernst nehmen und immer wieder Toleranz und Selbstreflexion einzuüben“, erklärt Vera Heintz. „Und natürlich darauf bestehen, dass Gewalt ein Tabu bricht, dass das Recht des Stärkeren keine Grundlage für das Zusammenleben ist und sein darf.“
Diese Demonstration der Jungen und Mädchen, der jungen Erwachsenen, der Lehrerinnen und Lehrer der Gemeinschaftsschule Marpingen ist ein Aufruf, die Gewalt einzustellen und den Menschen in der Ukraine und in anderen Krisen- und Kriegsregionen der Welt zu helfen, mit Geld- und Sachspenden, Hilfskonvois und der Möglichkeit, ein Asyl zu erhalten. Und das, so Justus und Finn weiter, gelte sowohl für die Ukraine als auch für die leider so zahlreichen Kriege weltweit.