„Unser Schul-Weihnachtsbaum gehört zur Adventszeit wie Plätzchen und Nikolaus“, finden Lea, Zora, Son aus der Klasse 13a der Gemeinschaftsschule Marpingen. Die drei angehenden Abiturienten schmückten am 2. Dezember, unterstützt von Kevin, Sons jüngerem Bruder, nach Unterrichtsschluss eifrig und mit viel Finderspitzengefühl den traditionellen Baum in der Marpinger Schulaula. Seit nunmehr neun Jahren begleitet er sie alljährlich durch den Dezember und auf ihrem Weg in die Klassenzimmer. Nun, ein halbes Jahr vor ihrer Prüfung, sind sie es, die ihn für die rund 800 Mitschüler:innen und Lehrer, Besucher, die Reinigungskräfte, den Hausmeister und die drei Sekretärinnen der Schule schmücken dürfen. Aus der ehemaligen Fichte ist mittlerweile eine Nordmannstanne geworden. Denn diese hatte den heißen und trockenen Sommer viel besser überstanden als die in ihrer Nachbarschaft wachsenden Fichten.
Wie jedes Jahr ist der Baum 2022 ein Gemeinschaftswerk der jüngeren und älteren Schüler. Denn er wird nicht gekauft und Bordsteinkante geliefert, sondern von Schülern in Begleitung von Georg Wilhelm, Lehrer an der Marpinger Gemeinschaftsschule, ausgesucht, von Hand geschlagen und persönlich durch den Ort zur Schule transportiert. 25 Schüler und Schülerinnen der 5b und 8c, versehen mit Axt und Säge und dem kenntnisreichen Blick für das schönste Exemplar, machten sich am Morgen des 2. Dezembers auf den Weg zum Grundstück von Elly Schu am Marpinger Ortsrand. Für die Jungen und Mädchen der 8c war es bereits das vierte Mal: Erstmals dabei waren sie als Neulinge an der Schule, als 5c, im Jahre 2018. So ist es für sie ebenfalls eine liebgewonnene Tradition der Vorweihnachtszeit geworden, an der diesmal auch der neue Schulleiter, Michael Sticher, teilnahm. Unter dem sorgsamen Blick der beiden erwachsenen Begleiter wurde die knapp 4 m hohe Nordmannstanne gefällt und im Anschluss abwechselnd in die rund zwei Kilometer entfernte Schule getragen.
Seit Montag, 5. Dezember, begrüßt nun der festlich glänzende Baum allmorgendlich Lehrerinnen, Lehrer, Schülerinnen und Schüler und Angestellte beim Betreten der Schule und erinnert als Gemeinschaftswerk der Kleinen und Großen nicht nur an das nahe Weihnachten, sondern auch daran, dass die Marpinger Schule ein Lern- und Lebensort für alle ist.